Die Könige von Sportgastein – Abenteuer im Nationalpark Hohe Tauern

Es war im Juli 2021, als ich erstmals das Schareck und damit auch meinen ersten 3000er bestieg. Das Glücksgefühl am Gipfel war unglaublich groß, war es doch schon seit langer Zeit ein Ziel von mir, das ich aber nie ernsthaft in Angriff genommen habe.

Im selben Sommer, einige Wochen später, hat mir Viktor wieder von seiner Tour erzählt – vom Schareck bis zur Hohen Geisel, 7 Gipfel auf einen Streich, wobei 6 davon zum Gipfelkranz gehören. Fasziniert davon dachte ich, dass ich sie auch IRGENDWANN einmal machen möchte, fühlte mich aber eigentlich noch nicht genug vorbereitet dafür. Dieses IRGENDWANN kam dann aber früher als gedacht, denn zwei Tage später saß ich im Auto auf dem Weg nach Sportgastein – vollgepackt für diese unglaubliche Herausforderung, die mir bevorstand. Das Wetter stimmte, wir hatten Zeit, worauf also warten? Es klang alles ganz einfach.

Das Abenteuer beginnt

Die Anspannung konnte man mir glaube ich direkt in den Augen ablesen. Ich muss zugeben, dass ich wirklich etwas beunruhigt war, vor allem, weil ich nicht wirklich eine Vorstellung davon hatte, was mich in den nächsten Stunden erwarten würde.

Sonnenaufgang in Sportgastein

Vom Parkplatz und unserem Startpunkt aus sah man die gesamte Tour auf einen Blick. Eigentlich gar nicht so weit, versuchte ich mich selbst zu beruhigen. Das werde ich wohl irgendwie schaffen. Und gleichzeitig bekam ich bei diesem Anblick weiche Knie, fühlte mich angesichts dieser mächtigen Berge, die eine solche Kraft und Erhabenheit ausstrahlten, ziemlich klein. Aber es war entschieden und das Abenteuer sollte beginnen. 

Auf dem Ostgrat Richtung Schareck

Der erste Abschnitt war mir Dank der Tour kurz zuvor schon bekannt: Hinter der Pottingerhütte folgten wir dem markierten Steig hinauf Richtung Aperes Schareck, wo eine Passage mit Seilen zu überwinden ist. Hier war Kraxeln angesagt, was mir aber keine Schwierigkeiten machte. Weiter über das Schareckkees erreichten wir bald die Baumbachspitze. Von dort waren es nur mehr wenige Meter zum Gipfelkreuz des Scharecks (3122 m). Der erste Gipfel und die ersten rund 1600 Höhenmeter waren geschafft.

Blick zum Schareck


Wenn man selbst auf einer Hochtour unterwegs ist und den Gipfel im Schweiße seines Angesichts erreicht, ist es immer ein eigenartiges Gefühl, wenn man dort oben auf die Gäste trifft, die mit der Bergbahn auf der anderen Seite hinaufgefahren sind. Ein kleines Stück teilten wir den Weg somit mit Wanderern in leichten Sportschuhen. Diese Irritation gab mir allerdings auch ein bisschen das Gefühl, dass wir noch nicht völlig auf uns allein gestellt waren. Wir waren noch in der Zivilisation. Noch konnte ich ganz leicht mit der Bahn zurück ins Tal fahren und alles war gut. Aber es ging natürlich weiter. Wir waren ja gerade erst am Anfang.

Ein Teil der Tour im Blick – Weinflaschenkopf und Schlapperebenspitze
Am Weg zum Weinflaschenkopf

Kein Weg zurück

Der Weinflaschenkopf (3006 m) war das nächste Ziel, zu dem wir zu Beginn auf einem Steig gingen, der gar nicht so ausgesetzt schien, wie ich dachte. An einer für mich ersten Schlüsselstelle – eine steile Rinne, in der man nicht wirklich stehen konnte, weil loses Gestein nur so nach unten rieselte und einen festen Tritt unmöglich machte – klammerte ich mich mit meinen Händen an Felsblöcken fest und wusste kurzzeitig nicht, wie ich weiterkommen sollte. Irgendwie klappte es dann doch und kurz danach kam uns ein Mann entgegen. Wow, der hat die Runde schon hinter sich, dachte ich fast ein wenig neidisch. Es stellte sich allerdings heraus, dass er “nur” bis zum Weinflaschenkopf gewandert war und dort umgedreht hatte. Es stellte sich auch heraus, dass er die letzte Person war, die wir für den Rest des Tages sehen würden. 

Bald war der Weinflaschenkopf erreicht und ich fühlte mich gut. Der Ausblick war hier heroben sehr konträr. Links das Nassfeld in seiner Natürlichkeit, mit traditioneller Almwirtschaft am Talboden und menschenleeren Bergen. Rechts das Skigebiet am Mölltaler Gletscher mit Liftanlagen, Pisten und vielen Touristen.

Weinflaschenkopf

Nach einer Trinkpause ging es weiter. Wir hatten besprochen, dass nun eine “interessante” Stelle kam, doch wenn wir die geschafft hatten, wurde es nicht mehr schlimmer. Wir besprachen auch, dass wir danach nicht mehr zurück konnten. Das war zu schwierig. Wir kamen langsam aber stetig voran. Wenn wir nicht wussten, wie es hinter einem Felsen weiterging und ob ich lieber oben drüber oder seitlich vorbei kraxeln sollte, schaute Viktor voraus. Dann gab er mir dann das OK für den einen oder anderen Weg. Ich erinnere mich noch an einen ziemlich großen, glatten Felsblock. Er zeigte mir zunächst eine Technik, wie ich an diesem problemlos entlang gehen konnte. Auf der anderen Seite, die für mich zu hoch zum Springen war, bot er mir mit seinem Knie eine Stufe an, die ich dankend annahm. Die “Schlüsselstelle” war somit geschafft und ich konnte ein bisschen durchatmen.

Nicht zu viel nachdenken, alles „kein Problem“

Das Gute am menschlichen Wesen ist, dass man sich meist nur an die positiven Dinge erinnert und die negativen schneller vergisst. Das dürfte wohl eine Art Selbstschutz sein. Es ist sicher gesund für Geist und Seele, wenn das Positive mehr Gewicht bekommt. Bei einer Bergtour wie dieser ist es jedoch nicht immer hilfreich, wenn man sich an die schwierigen Passagen nicht mehr so gut erinnert und nur eine Schlüsselstelle im Kopf hat. Möglicherweise war das damals das “Schlimmste”. Allerdings sollte man sich auch an die anderen zahlreichen Stellen erinnern, an denen man gut überlegen muss, wo und wie man den nächsten Schritt setzt, um nicht abzustürzen. Jedenfalls hat sich für mich bald herausgestellt, dass mein Durchatmen zu früh angesetzt war. Rückblickend könnte ich eigentlich die ganze Wanderung als eine große Schlüsselstelle bezeichnen 😉

Kurz vor der „Schlüsselstelle“

Irgendwann beschloss ich, mir beim Anblick der nächsten Meter keine Gedanken mehr zu machen. Ich hatte mich daran gewöhnt, dass ohnehin alles so aussah, als ob man da unmöglich gehen konnte. Also warum sollte ich mir den ganzen Tag über Sorgen machen? Solange Viktor “kein Problem” mit einer faszinierenden Gelassenheit sagte, war ich beruhigt. Das redete ich mir zumindest fest ein, denn Unsicherheit oder gar Angst waren hier oben ganz und gar nicht angebracht. Ich wusste – wenn ich einmal in Panik geraten würde, könnte ich keinen Schritt mehr weiter. In einem Gebiet, in dem es links und rechts fast senkrecht hinuntergeht, man von steinigen, steilen Hängen und Felsen umgeben ist, konnte das nur mit dem Hubschrauber enden. Und das war natürlich keine Option. Also durchatmen und weiter. 

Das nächste Ziel war die Schlapperebenspitze mit einer Höhe von 2973 m – ein Gipfel, den man nicht wirklich als solchen erkannte. Allerdings kann ich mich noch gut an das Gipfel-Snickers erinnern, das wir kurz danach gegessen haben. 🙂
Wie bereits erwähnt – an das Schöne erinnert man sich leichter. 🙂

Auf der Schlapperebenspitze
Blick auf den bereits zurückgelegten Weg

Während der kurzen Pause hatten wir einen guten Blick auf den Sparangerkopf (2915 m).

Blick auf den Sparangerkopf

Auf diesen Gipfel macht man einen seitlichen Abstecher vom “Hauptweg”, das heißt man hat denselben Hin- und Rückweg. Von unserem Rastplatz aus ging es zunächst über einen steilen Hang aus losem Gestein hinunter bis zu einer Scharte. Dann begann der Weg zum „Sparanger“. Einige Höhenmeter ging es weiter bergab, bevor es nach einer kleinen Scharte wieder ziemlich steil hinauf ging. 

Fasziniert von Steinen

Im Laufe des Tages stellte ich fest, dass Steine nicht gleich Steine sind: Es gibt große, unbewegliche Steine, die Sicherheit ausstrahlen; mittelgroße, an denen man sich gut festhalten kann; kleinere, denen man nicht trauen sollt. Und dann gibt es sehr viele ganz kleine, flache, die bei jedem Schritt, den du setzt, in die Tiefe rieseln. Letztere sind nicht meine Lieblingssteine, doch im Laufe dieses Tage lernte ich, mit ihnen umzugehen. Ich hatte keine Wahl. Wenn man auf so einem Untergrund einen Schritt geht, muss man ihn mit voller Überzeugung setzen. Nicht zaghaft, sondern fest hinsteigen. Diesen Tipp beherzigte ich sehr und es funktionierte tatsächlich.

Und dann zeigen sich diese Steine in einer faszinierenden Farbpalette, in unzähligen Farbtönen von weiß über grau bis braun und beinahe schwarz, glänzend und matt, gesprenkelt, gestreift, mit glatter, rauer oder scharfkantiger Oberfläche – man könnte Bücher damit füllen, alle zu beschreiben. Besonders auffällig waren jedoch türkis schimmernde Steine, die wir nur am Sparangerkopf gesehen haben, so als hätten sie sich speziell auf diesem Berg angesiedelt. Doch nun zurück zur Tour.

Oben angekommen war ich begeistert, bereits den 4. Gipfel erreicht zu haben. Die Hohe Geisel, der letzte von heute, war mir schon bekannt, also hatte ich nur mehr 2 Unbekannte vor mir, das würde ich auch noch schaffen. Die Aussicht ins Nassfeld hinunter war fantastisch und der flache Rücken dieses Gipfels gab mir Sicherheit. Ich konnte mich etwas entspannen und ließ meinen Blick über die unendliche Weite schweifen. Der Alltag war hier heroben weit weg und das genoss ich sehr.

Fantastische Aussicht vom Sparangerkopf…
… der sogar ein Gipfelkreuz hat 🙂

Runter übern Schnee zum See

Nach einer kurzen Fotopause traten wir den Rückweg an und bald waren wir wieder an der Scharte angekommen, an der wir den Abstecher begonnen hatten. Nun war schon der kleine, tiefblaue See zu sehen, an dem wir die nächste Rast machen wollten. Er war zum Greifen nahe, uns trennte nur ein Schneefeld und dahinter ein steiniger Hang, der aber relativ einfach zu gehen war.

Schneefeld mit der steilen Einstiegskante

Mehr Sorgen machte uns das Schneefeld: Steinhart und mit einem fast senkrechten Einstieg wussten wir nicht so recht, was wir machen sollten. Wir gingen das gesamte Feld ab, fanden aber nirgends eine Stelle, wo wir einsteigen konnten. Seil oder Steigeisen hatten wir nicht dabei, also blieb uns nur eine Möglichkeit: Wir befreiten uns von unserem Gepäck und Viktor wagte sich vorsichtig ins Feld, um hinunter zu rutschen. Ich wurde beim Zuschauen nervös, aber bald stellte sich heraus, dass es ganz gut funktionierte und der Schnee zum Bremsen nicht zu hart war. Angesichts der scharfkantigen Felsblöcke, die sich am Ende des Schneefelds auftürmten, war das durchaus eine beruhigende Feststellung. “Kein Problem” rief er herauf. Diese zwei Worte waren an diesem Tag die besten, die ich hören konnte.

Der restliche Weg bis zum See (ich denke er heißt Schlapperebensee, bin aber nicht sicher) war gut zu bewältigen und es erwartete uns ein unglaublich schönes Plätzchen, völlig unberührt und still. Die Sonne glitzerte im Tiefblau des Wassers und das einzige, was man hörte, war das Plätschern eines Baches, der sich seinen Weg zwischen und unter den vielen Steinen bahnte. Dort füllten wir unsere Wasserflaschen auf, nachdem wir zuvor unsere Füße im See abgekühlt und Jausenbrote verzehrt hatten. Die Erfrischung und Ruhe tat gut, unsere Speicher waren wieder aufgefüllt und es ging weiter. 

Schritt für Schritt

Die nächsten Höhenmeter Richtung Murauerkopf (2988 m) waren anstrengend, aber technisch nicht schwierig. Es war zum Glück nicht mehr ganz so heiß, weil mittlerweile Wolken aufgezogen waren. Der Wetterbericht hatte für den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein und wolkenlosen Himmel angekündigt. Doch es war bereits Nachmittag und ob sich in der Zwischenzeit an der Vorhersage etwas geändert hatte, wussten wir nicht. Internet und Handynetz waren hier heroben Mangelware.

Wir querten wieder steile, steinige Hänge. Mit jedem Schritt löste ich ein “Hinunterrieseln” aus. Das beunruhigte mich nicht mehr so sehr wie am Morgen; einerseits, weil ich es mittlerweile schon gewohnt war, andererseits war ich schon etwas müde und ich glaube mein Körper schonte automatisch meine Kräfte. Sich über etwas Sorgen zu machen, das man nicht ändern konnte, war Energieverschwendung. Schweigend ging ich voran. In meinem Kopf sang ich schon den ganzen Tag den Refrain von “Schritt für Schritt” – zumindest die ersten paar Worte. Den Rest kannte ich nicht. Ich kenne eigentlich den ganzen Song nicht so wirklich. Aber wir hatten den ganzen Tag darüber gesprochen, dass wir einfach Schritt für Schritt gehen mussten. Dann könnten wir jede noch so schwierige Stelle meistern. Und das hat mir scheinbar irgendwie dieses Lied in den Kopf gezaubert. Falls es jemand nachhören möchte, hier das Link zum Video 😉

Hin und wieder gab es Passagen, an denen ich kurze Zeit nicht wusste, wie ich sie hinter mich bringen sollte. Aber es ging alles irgendwie. In meinem Kopf war neben dem “Schritt für Schritt”-Song mittlerweile nur mehr Platz für den Gedanken an ein Gipfel-Snickers auf der Hohen Geisel und einen sauren Radler auf der Hagener Hütte. Unsere Idee, noch bis zur Mindener Hütte weiterzugehen, hatte wir bereits vor einer Weile verworfen. Es würde sich zeitlich nicht ausgehen und ich wusste, dass es auch körperlich für mich nicht mehr wirklich möglich sein würde.
Voll und ganz konzentriert auf jeden nächsten Schritt, den ich setzte, merkte ich nicht, dass es am Himmel immer dunkler wurde. Als wir schließlich den Murauerkopf erreichten, war ich glücklich, aber ausgelassen freuen konnte ich mich nicht. Das Wetter beunruhigte uns nun schon mehr und wir wollten keine Zeit verlieren. Fast hätten wir sogar das Gipfel-Selfie vergessen.

Murauerkopf

Der letzte Gipfel – die Hohe Geisel

Die Hohe Geisel hatten wir fast die ganze Strecke über gesehen und auch jetzt war sie zum Greifen nahe. Doch obwohl wir mittlerweile schon seit rund 11,5 Stunden unterwegs waren, war sie immer noch ein gutes Stück weg.

Der Himmel färbte sich immer mehr in Richtung Regen- und Gewitterwolken, weshalb wir so flott wie möglich weiter gingen. Der Hintere Geiselkopf wurde nur mit einem schnellen Gipfel-Selfie gewürdigt – was sein muss, muss sein – bevor wir die letzten wenigen Höhenmeter in Angriff nahmen.

Am Hinteren Geiselkopf sieht man uns die Erschöpfung schon ein bisschen an, aber wir können noch lachen 😉
Die Hohe Geisel vor uns

Mächtig stand das Gipfelkreuz der Hohen Geisel (2974 m) vor uns und es schließlich zu berühren, war ein unglaublich schönes Gefühl. Nun konnte ich wirklich durchatmen. Wir setzten uns kurz hin und genossen das atemberaubende 360°-Panorama während einem letzten Gipfel-Snickers für heute. Ein wahrhaftiger Pulsmoment!

Gipfel-Snickers 🙂

Wir spürten die ersten Tropfen, daher zogen wir unsere Regenjacken an und verpackten unsere Rucksäcke wasserfest. Nun ging ich – zum ersten Mal heute – voraus, weil mir der Weg ab hier bekannt war. Auf den nassen Steinen wurde es schnell rutschig und wir mussten vorsichtig hinuntersteigen. Aber das machte mir nichts mehr aus. In mir hatte sich eine Gelassenheit breit gemacht. Meiner Vorstellung nach konnte uns nichts mehr passieren. Ein Unwetter auf fast 3000 m Seehöhe ist natürlich eine gefährliche Situation, die man unbedingt vermeiden sollte, doch wir merkten bald, dass es “nur” ein Regenguss sein würde. Nach den Strapazen des Tages war das “Kein Problem” mehr für uns 😉

Müde und glücklich am Ziel

Die Hagener Hütte war bereits zu sehen und die Mischung aus Regenschauern, Sonnenuntergang und Wolken erzeugte eine mystische, kitschige Stimmung.

Schließlich – und ich konnte es kaum glauben – öffneten wir nach rund 14 Stunden die Hüttentür und ich war unendlich froh. 

In der gemütlichen Gaststube bestellten wir sofort zwei große saure Radler und etwas zu essen. Die Küche war eigentlich schon geschlossen und wir hatten auch keinen Schlafplatz reserviert. Doch die freundlichen Wirtsleute servierten uns Kaspressknödelsuppen und Topfen- und Apfelstrudel. Ein freies, geräumiges Zimmer stand ebenso für uns bereit. Für die Gastfreundschaft waren wir sehr dankbar!

Vor lauter Müdigkeit war ich leider nicht mehr sehr unterhaltsam, aber ich hörte den anderen gerne zu und genoss schweigend das köstliche Abendessen. 

In Gedanken war ich noch unterwegs auf den Königen von Sportgastein und damit auf 6 Gipfeln des Gasteiner Gipfelkranz 🙂 ganz fassen konnte ich es allerdings noch nicht, dass ich sie geschafft hatte.

Den Luxus einer Dusche genoss ich ebenso, auch wenn ich erst zu spät merkte, dass man für warmes Wasser Münzen benötigte. Diese nochmals zu holen, war mir zu mühsam, daher entschied ich mich für ein kalte, erfrischende Dusche, bevor ich bald unendlich erschöpft in meinem Bett einschlief.

Nächste Ziele

Man möchte meinen, dass man nach so einer Tour am nächsten Morgen nicht aus dem Bett zu kriegen ist, doch als ich munter wurde und feststellte, dass ich es zum Sonnenaufgang genau schaffen würde, musste ich einfach auf und hinaus. Es hat sich definitiv ausgezahlt. Ein Sonnenaufgang am Berg – jedes Mal ein Pulsmoment!

Und weil wir schon da oben waren, beschlossen wir, gleich noch 2 weitere Gipfel mitzunehmen. Das ist aber in einem der nächsten Blog-Artikel zu lesen 😉

Fazit zu den Königen von Sportgastein

Die Tour über die “Könige von Sportgastein” – wie sie berechtigterweise häufig genannt werden – war eine unglaublich beeindruckende und prägende! Technisch sehr anspruchsvoll zeigte sie mir deutlich (und auch auf die Gefahr hin, dass das „abgedroschen“ klingt, muss ich es trotzdem voller Überzeugung sagen), wie klein wir Menschen sind. Und wie unbeeindruckt Berge von uns wohl sein müssen. Wer hier mächtiger ist, ist keine Frage. Und so soll es auch sein.

Wer diese Tour machen möchte, sollte sich vorab unbedingt genau informieren, weil es keinen Steig und keine Markierungen gibt. Man befindet sich fast durchgehend in hochalpinem Gelände, weshalb Erfahrung in demselben, Orientierungsvermögen, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit unbedingt erforderlich sind. Aufgrund der Länge der Tour und aufgrund der fehlenden Abstiegsmöglichkeiten zwischendurch ist auf stabiles Wetter zu achten. Es gibt nur in der Nähe des Sees fließendes Wasser, weshalb ausreichend Flüssigkeit mitzunehmen ist. Weiters sollte unbedingt Hochtouren-geeignete Ausrüstung mitgenommen werden.

Alle Angaben entsprechen meiner persönlichen, subjektiven Erfahrung und es besteht kein Anspruch auf Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten. Begehen auf eigene Gefahr!