adidas INFINITE TRAILS World Championships 2019 in Gastein

Unglaublich. Dieses Wort habe ich in den letzten Tagen wohl am häufigsten gesagt, wenn ich auf das letzte Juni-Wochenende angesprochen wurde. Unglaublich, was sich da abgespielt hat.

Es braucht wohl einige Zeit, um solche prägenden Erlebnisse zu verarbeiten. Ganz ist mir das bis jetzt immer noch nicht gelungen. Die adidas INFINITE TRAILS World Championships 2019 in Gastein waren ein Event voller PULSmomente, die seinesgleichen suchen.

Vor etwas mehr als einem Jahr war ich wie viele andere traurig und enttäuscht über die Absage. Gleichzeitig war mir und meinem Team schon damals klar, dass wir es 2019 auf jeden Fall wieder probieren werden. Ein Jahr warten kam mir zunächst sehr lange vor, im Endeffekt ist es aber wie im Flug vergangen.

Noch mehr als im letzten Jahr war ich diesmal auch beruflich in die Vorbereitungen involviert, weshalb die adidas Infinite Trails – kurz aIT – diese letzten Monate ständig in meinem Kopf herumkreisten. Leider zog ich mir fünf  Wochen vor dem Start noch eine Muskelverletzung zu und ich war unsicher, ob ich die 60 km und 3800 hm wirklich schaffen könnte. Doch dank fabelhafter Physiotherapie stand ich schmerzfrei am Start. An einem Start, bei dem ich nur ahnen konnte, was auf dem Weg bis ins Ziel passieren würde. Was sich in der Realität tatsächlich abgespielt hat, ist nur schwer in Worte zu fassen.

Mir war bewusst, dass ich bei einer Weltmeisterschaft, bei der sich die Besten der Besten messen, nur eine Mitläuferin (im wahrsten Sinne des Wortes) und das Zeitlimit mehr als anspruchsvoll für mich war. Ich sah die Teilnahme als eine persönliche Challenge und mein Ziel war, die Ziellinie gesund zu erreichen.

Donnerstag – Stimmungsvoller Start

Der Prolog hatte in diesem Jahr eine neue Streckenführung. Zunächst ging es eine Runde durch Bad Hofgastein, bevor der Anstieg über den Vogellehrpfad Richtung Schlossalm folgte. Anfangs machte mir die Hitze sehr zu schaffen, aber bergauf wurde es besser. Als ich mich nach den ersten sechs Kilometern bei einem kleinen Bach abkühlte, fühlte ich mich wieder wohl und ich konnte den Anstieg richtig genießen. Die Strecke war gesäumt von Zuschauern, die uns zujubelten. Streckenposten und Helfer feuerten uns an, Anrainer winkten von ihren Balkonen aus zu, von allen Seiten hörte man motivierende Zurufe.

Prolog - Start der Infinite Trails

Bald waren die rund 900 Höhenmeter geschafft und es ging nur noch bergab. Wurde ich bergauf von einigen überholt, konnte ich auf dem Weg ins Tal wieder ein paar Plätze gut machen. Zum zweiten Mal kam ich beim Hotspot beim Goldberg vorbei, wo die Stimmung grandios war.
Schon von Weitem hörte ich die Musik und den Moderator aus dem Zielgelände und ich konnte es kaum erwarten, dort anzukommen. Je weiter ich ins Tal hinunter kam, desto heißer wurde es wieder. Aber ich wusste, dass es bald vorbei war. Die letzten Meter führten durch den Kurpark, durch den ich mindestens zwei Mal in der Woche laufe und jede Ente im Teich fast persönlich kenne 🙂 Heute war das Gefühl ganz anders, fremd irgendwie.
Ich bog um die letzte Kurve. Die Alpenarena hatte sich in ein wahrlich weltmeisterliches Stadion verwandelt und der Empfang, den die LED-Banden, die Musik, vor allem aber die Zuschauer boten, war großartig. Viele bekannte Gesichter nahm ich in den Augenwinkeln wahr. Mein Blick war aber auf das Ziel am Ende des langen Korridors gerichtet, bis ich es schließlich erreichte.
Sofort waren die Hitze und die „Schinderei“ vergessen. Im Zielbereich wartete Obst, Riegel, Kuchen, Iso-Getränke, Mineralwasser und alkoholfreies Bier auf uns. Damit konnten der erste Hunger und Durst gestillt werden.
Später – geduscht und umgezogen – gab es für alle Teilnehmer Chilli con carne im Brottopf mit Holzbesteck. Nur ein winzig kleiner Teil des Nachhaltigkeitskonzepts, das die Eventagentur Planet Talk beim gesamten Event umgesetzt hat. Plastikbecherfreie Labestationen, Medaillen aus Holz von heimischen Tischlern und Volksschulkindern gestaltet, Gutscheine der regionalen Währung „Gasteinertaler“ und damit Unterstützung der heimischen Betriebe anstatt der üblichen „Pastaparty“ – die Liste ließe sich noch lange fortführen.

Nachdem wir uns das Essen auf den gemütlichen Polstermöbel bei DJ-Musik und Feuerkörben schmecken ließen, machten wir uns auf den Heimweg. Die Kräfte mussten geschont werden 🙂

Freitag – Rest & Reload

Nachdem ich am Vormittag noch die letzten wichtigen Dinge im Büro erledigt hatte, ging es mittags zum Athletenbrunch. Viele gesunde Köstlichkeiten, gut gelaunte Läufer und Helfer, Live-Musik, Sonnenschein – es fehlte an nichts. Daneben gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Produkttests, man konnte sein eigenes T-Shirt einfärben, an Yoga-Sessions teilnehmen, und, und, und…

Am Nachmittag wurde im Race Briefing auf alle Eventualitäten hingewiesen, gefährlichere Streckenabschnitte erläutert, die Pflichtausrüstung besprochen und Raum für Fragen gegeben. Zuerst auf Deutsch, danach auf Englisch. Im Anschluss konnten wir unsere Startnummern abholen und unsere Ausrüstung kontrollieren lassen. Alles war bestens organisiert. Ich war startklar.

Am späten Nachmittag fand der Marktlauf in Bad Hofgastein statt, der in diesem Jahr in die aIT integriert wurde. Der imposante Start- und Zielbereich wurde somit auch für die Laufveranstaltung des WSV Bad Hofgastein genutzt und viele Laufbegeisterte traten in unterschiedlichen Kategorien gegeneinander an. Es wurde weltmeisterlich angefeuert und alle – von den kleinen „Minis“ bis hin zu ambitionierten Sportlern – hatten sichtlich Spaß.
Und für mich war das Anfeuern und Mitfiebern die beste Ablenkung vor dem morgigen großen Tag 🙂

Samstag – Unglaublich.

04:15 Uhr. Augen auf. Ich musste an das letzte Jahr denken, an dem ich von der SMS geweckt wurde, dass der Start aufgrund des Schneefalls verschoben wird. Diesmal aber zeigte der Blick aus dem Fenster einen klaren Himmel. Auf dem Weg zum Start traf ich Alex, für den es um 04:41 Uhr auf den ersten Loop ging. In der Alpenarena herrschte schon bombastische Stimmung. Obwohl es noch so früh war. Und finster. Und ziemlich frisch. Nach dieser kühlen Luft würde ich mich im Laufe des Tages noch öfters sehnen 🙂

Alpenarena bei Nacht
Bombenstimmung am Start

Alex war an der Reihe und startete auf „seinen“ Loop. Es ging also wirklich los.
Daheim packte ich meine Sachen zusammen, danach gab es ein großes Frühstück. Die viele Zeit, die ich hatte, machte meine Nervosität nicht gerade kleiner. Obwohl ich den Gedanken an ein DNF nicht zulassen wollte, war ich doch ziemlich angespannt. Schließlich stand die bisher größte sportliche Herausforderung meines Lebens vor mir.

Im Startbereich traf ich viele Bekannte, die mir alle Glück und Erfolg wünschten. Ich freute mich darüber natürlich sehr, doch war ich nie ganz bei der Sache. Meine Gedanken waren schon irgendwo zwischen Graukogel und Sportgastein. Hatte ich alles dabei? Aufwärmen oder nicht? Habe ich genug getrunken? Habe ich zu viel getrunken? Habe ich das Richtige getrunken?
Immer wieder winkte mir jemand zu, drückte mir die Daumen. Da standen plötzlich meine beiden Schwestern und mein Neffe auf der anderen Seite des Starts. Ich konnte leider nicht mehr zu ihnen hinübergehen, aber zu sehen, dass sie hier waren und an diesem Tag in Gedanken bei mir waren, war großartig.

Einfach laufen, laufen, laufen 🙂

Lange konnte es nicht mehr dauern, bis Alex zurück war. Meinen Blick ständig auf den Zieleinlauf gerichtet und bereit zum Weglaufen, war ich dann doch so überrascht, als er plötzlich vor mir stand und mich abklatschte, dass ich in der ersten Sekunde gar nicht wusste, was ich tun sollte. Laufen. Ach ja. An was anderes brauchte ich in den nächsten Stunden nicht zu denken – eigentlich ganz einfach 🙂
Ich klatschte mit meinen Schwestern beim Vorbeilaufen noch ein und dann ging es los.

Ich fühlte mich gleich wohl. Am Höhenweg war es noch schattig und nicht allzu heiß. Diese Bedingungen genoss ich, so lange es ging. Ich schaute auf den Stubnerkogel und konnte es mir selbst noch nicht vorstellen, dass ich in ein paar Stunden – hoffentlich – dort oben sein würde.

Beim ersten Hotspot im Kongresszentrum in Bad Gastein arbeiteten meine Mama und meine Tanten an der Labestation. Seit 06:30 Uhr waren sie schon im Einsatz.

So wie alle Helfer, denen ich im Laufe des Tages begegnete, waren sie bestens gelaunt, kümmerten sich rührend um die Teilnehmer, motivierten sie und feuerten sie an. An dieser Stelle möchte ich ein großes DANKE an alle Helfer für ihren Einsatz aussprechen. Schichtbeginn noch bei Dunkelheit, Schichtende erst in der Dunkelheit, Schichtbetrieb bei glühender Hitze,… – der Einsatz jedes Einzelnen war großartig.
Als „Einheimische“ kannte ich viele Helfer persönlich, was so ein Rennen noch einmal einzigartiger macht.

Zusätzlich kannte ich natürlich auch sehr viele Zuschauer auf der Strecke, von denen ich förmlich durch das Rennen getragen wurde. Oft wusste ich gar nicht, wie ich mit so vielen motivierenden Worten, strahlenden Augen, gedrückten Daumen, Zurufen und klatschenden Händen umgehen sollte. Schwer zu beschreiben, aber Durchatmen vor und nach solchen PULSmomenten war dringend notwendig, ansonsten hätte sich mein Pulsschlag vermutlich gar nicht mehr beruhigt.

Glücklich auf der Graukogelhütte
Graukogel Bergstation erreicht…

„Let’s celebrate life with a gel“

Der Graukogel hat von den Läufern einiges abverlangt. In schwindelerregender Höhe ging es den Grat von der Palfnerscharte bis zum Gipfel hinauf. Der „Weg“ war eigentlich eher eine Anhäufung von Felsblöcken und Steinen. Bestens markiert und mit motivierenden Streckenposten und Männern von der Bergrettung besetzt war es aber kein Problem, den Gipfel zu erreichen. Für die meisten jedenfalls. Manche hatten sehr zu kämpfen. Kurz nach dem Gipfel holte ich in meinem ohnehin eher gemütlichen Tempo einen Läufer ein, der – so sah er zumindestens aus – normalerweise nicht in meinem Feld zu finden wäre. Als ich fragte, ob alles ok sei, meinte er nur, dass er furchtbare Höhenangst hätte. Mein Vorteil war, dass ich die Strecke über meinen „Hausberg“ kannte. Ich erklärte ihm, dass es nach ein paar Metern besser werde und er danach den schwierigsten Teil der Strecke überstanden hätte. Gemeinsam gingen wir das letzte kritische Stück hinüber. Sichtlich erleichtert meinte er dort „Let’s celebrate life with a gel“ und strahlte 🙂 Wie ich richtig vermutet hatte, war er normalerweise nicht in meiner Liga und ich traf ihn erst im Ziel wieder – er schon umgezogen, ich gerade angekommen 🙂

Palfnerscharte
Kurze Verschnaufpause auf der Palfnerscharte 🙂
Grat zum Graukogel
Gipfelfoto
Gipfelfoto am Graukogel 🙂

Highlights über Highlights

Vom Graukogel hinunter ging es mir sehr gut und ich kam flott voran. Ein Highlight hier war die „Welle“, die mir meine Verwandtschaft machte und die „Dusche“ mit dem Gartenschlauch.

Weiter über den Böcksteiner Waldweg freute ich mich schon auf Altböckstein, weil ich wusste, dass ich da die Hälfte der Kilometer geschafft hatte. Die Freude war um ein Vielfaches größer, als meine beiden Schwestern dort plötzlich bei der Labestation auf mich warteten 🙂 Solche Momente lassen alle kleinen Wehwehchen, die man schon spürt, vergessen und wieder Kraft tanken.

Nach diesem emotionalen Aufladen ging es weiter nach Sportgastein. Im Vorhinein befürchtete ich, dass mir dieses Stück sehr zu schaffen machen würde, aber die Hitze war dann gar nicht so schlimm wie erwartet. Ich fand schnell einen guten Rhythmus und die Zeit verging sehr flott. Ab hier bekam ich immer wieder motivierende WhatsApp-Nachrichten von Freunden, die mir sehr viel Energie gaben.

Beim alten Kraftwerk warteten gute Bekannte auf mich, die im Laufe des Tages immer wieder irgendwo auftauchten. Danke für euren unermüdlichen Einsatz. Bis zum Valeriehaus wurde ich von den Mädels sogar laufend begleitet 🙂
Dort angekommen wartete schon wieder ein Highlight: Meine Mama stand mit einer kleinen Jause bereit. Unglaublich, wie sehr man sich über gesalzene Tomaten und Käse freuen kann 🙂 🙂
Dazu noch die vielen Köstlichkeiten an der Labestation wie Obst, Muffins, Brezerl, Nüsse und Riegel – was will man mehr 🙂

Wie sehr ich diese Energie auf dem nächsten Abschnitt brauchen würde, zeigte sich bald. Um ca. 15:00 Uhr machte ich mich auf den Weg zum Bockhartsee.
Steil. Heiß. Windstill. Oben wird es sicher kühler, war ich mir sicher. Bei der Bockhartseehütte wurden wir freundlicherweise mit eiskaltem Wasser versorgt – im Glas und über den Kopf. Herrlich. Und weiter.

Blick Richtung Sportgastein
Traumhafte Aussicht Richtung Sportgastein


Steil. Heiß. Windstill. Oben wird es sicher kühler, hoffte ich. Ich hatte richtig Mitleid mit den Streckenposten, die bei dieser Hitze hier die ganze Zeit sitzen mussten.
Steil. Heiß. Windstill. Ich glaubte nicht mehr daran, dass es oben kühler wurde. Dafür gab es hier immer wieder Schnee. Wenn man sich Schnee zwischen Rucksack und Rücken stopft, ist das einfach nur herrlich. Und Schnee auf dem Kopf ist auch super, weil er langsam schmilzt und somit länger kühlt. Mein Hirn konnte auch dringend eine Abkühlung brauchen… 🙂

Kurz vor der Miesbichlscharte
Weg hinauf zur Miesbichlscharte…
Toller Empfang auf der Scharte
… und oben so ein Empfang 🙂

Auch wenn ich schon ein bisschen wie in Trance lief, nahm ich die beeindruckende Landschaft sehr wohl wahr. Selbst als Einheimische faszinierte mich die unglaublich schöne Streckenführung von Loop 2. Imponierende Grate, wunderschöne Almwiesen, Gipfelkreuze mit 360-Grad-Blick übers Tal und darüber hinaus, türkis-blaue Bergseen, dazu Sonnenschein und ein wolkenloser Himmel.
Nachvollziehbar also, dass ein Chinese kurz oberhalb vom Palfnersee jubelte „This is the run of my life!!“ 🙂

Wunderschöne Landschaft Richtung Zittauertisch
Richtung Zittrauer Tisch

„Wo musstest du am meisten kämpfen?“

Der Zittrauertisch war schon zum Greifen nahe, trotzdem kam er mir kurzzeitig wie ein unüberschreitbarer Gipfel vor. Ich wurde ziemlich müde und hatte mit der Konzentration zu kämpfen. Der Gedanke, mich einfach irgendwo hinzulegen, wollte für eine Weile nicht mehr aus meinem Kopf. Zusammenreißen, bald geht es nur mehr bergab, redete ich mir ein. Ich traf auf eine Läuferin, die ebenso kämpfte.

Auf dem Weg zum Stubnerkogel
Gipfel des Stubnerkogels schon in Sichtweite

Am Gipfelkreuz des Tischkogels ging ich teilnahmslos vorbei. Beim Runterlaufen spürte ich, dass meine Beine langsam schwach wurden. Viele fragten mich im Nachhinein, wo ich am meisten kämpfen musste.
Das war hier.

Und wie ich es dann trotzdem weiter schaffte? Indem plötzlich Petra vor mir stand, lächelnd, aufmunternd und mit einer Flasche Wasser, das sofort über meinen Kopf geschüttet wurde. Sie begleitete mich bis zum Stubnerkogel, wo mich meine Verwandtschaft wieder mit einer „Welle“ empfing. Unglaublich. Manche von ihnen sah ich heute schon zum vierten Mal. Und nicht zum letzten Mal.

Den Moderator am Stubnerkogel kannte ich vom letzten Jahr. Das Interview, das er mit mir führte bzw. führen wollte, war eher ein Monolog. Mehr als „ja“, „nein“ und „vielleicht“ brachte ich nicht heraus. Fotos, die dort von mir gemacht wurden, kommentierte ich nur mit „Meine Frisur sitzt nicht mehr“ 🙂

Aber bei einer Sache war ich mir von diesem Moment an sicher: Ich schaffe es bis ins Ziel. Und ich konnte es kaum erwarten.
Mit nur diesem Gedanken im Kopf lief ich bis zur Stubneralm und weiter über die Skipiste Richtung Angertal. Hier kam ich erstmals ein bisschen in den Schatten, was angenehm war.

Und schon wieder erwartete mich eine Überraschung, denn plötzlich hörte ich jemanden laut meinen Namen rufen und zuwinken. Diesmal war es Lisa, die mich erwartete 🙂 Sie war ebenso mit einer Flasche Wasser ausgerüstet und schon hatte ich wieder einen nassen Kopf 🙂 Sie begleitete mich ein ganzes Stück und erzählte mir alles Mögliche 🙂 Durch diese Ablenkung verging die Zeit um einiges schneller und ich war wirklich froh über diese Unterstützung.

Die letzten Meter

Bald hatte ich nur mehr wenige Kilometer vor mir und ich konnte die Alpen Arena bereits sehen. Das letzte Stück war dasselbe wie beim Prolog und ohne wirklich mitzubekommen, was um mich herum passierte, kam ich dem Ziel immer näher. Am Talboden angekommen, rannte ich die letzten flachen Meter bis ich schließlich den Kurpark erreichte. Ich ging ein paar Schritte, um für den Zieleinlauf noch die letzten Kräfte zu sammeln. Da dachte ich mir „eh schon wurscht“ und lief wieder los.

Die letzte Kurve
… kurz vor der letzten Kurve

In der letzten Kurve standen meine Familie, Verwandte und Freunde. Alle riefen meinen Namen, jubelten, klatschten. Ich konnte es kaum fassen. Ich bog um die Kurve und war in der Zielgeraden angekommen. Dort, wo ich vor mehr als 11 Stunden herausgelaufen war. Die Stimmung war unbeschreiblich. Bei tosendem Beifall erreichte ich die Ziellinie. Es war vollbracht. 60 Kilometer und 3800 Höhenmeter.

Zieleinlauf der Infinite Trails
Zieleinlauf
Zielfoto der Infinite Trails
Ziel erreicht 🙂

Dieses Event hat Weltmeister gekürt. Gleichzeitig hat es jeden Teilnehmer weltmeisterlich behandelt und gefeiert. Die Cut Off Zeit habe ich nicht erreicht, daher waren wir leider auch nicht in der Wertung. Für mich und mein Team zählte aber ohnehin das Motto „Dabei sein ist alles“. Ich war glücklich, mein persönliches Ziel erreicht zu haben.

Sonntag – Entspannen

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Regeneration: Kaiserschmarren-Brunch auf der Schlossalm oder entspannen in der Alpentherme – auch diese Angebote waren im Teilnehmer-Package inkludiert und von den Läufern gerne genutzt. Ich entschied mich für die Alpentherme. Ein bisschen Ausschwimmen konnte den Muskeln nicht schaden. Diesen ging es aber ohnehin erstaunlich gut. Wahrscheinlich lag das an der Massage, die kostenlos von den Mitarbeitern des Kurzentrums bis spät in die Nacht angeboten wurde.

Und wie heißt es so schön? Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Ich freue mich auf 25.-28 Juni 2020, wenn Gastein als Trailrunning-Paradies das nächste Mal Austragungsort der adidas Infinite Trails World Championships sein wird.

Danke für die vielen Fotos, die mir zugeschickt und die teilweise auch in diesem Beitrag verwendet wurden, besonders danke an Katrin, Petra, Miri, Norbert und Carina.

2 Antworten auf „adidas INFINITE TRAILS World Championships 2019 in Gastein“

  1. Theresa du bist einfach a Wahnsinn…..💪eine bombastische Leistung die du bei deinem HeimatLauf hier geliefert hast….🏃🎖
    Kannst megaaaaa stolz sein auf dich🏆
    Herzliche Gratulation noch dazu und alles Gute für deine weiteren Vorhaben
    Glg.Erika

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