Prag – Laufend durch die Stadt der Türme

In der Karwoche ging es für einen Kurz-Trip nach Prag. Kurz-Trips sind für mich immer eine willkommene Abwechslung. Bei solchen bin ich auch gerne spontan und kurzfristig dabei, also war kurzerhand der Zug gebucht und ein Zimmer reserviert und los ging’s.

Böhmische Küche als Energie-Garantie

Leider war das Wetter nicht das beste, sodass die Spaziergänge durch die vielen Ostermärkte, die in der ganzen Stadt verteilt sind, eher an den Besuch von Weihnachtsmärkten erinnerten. Der Duft des Glühweins, der dort überall verkauft wird, tat wahrscheinlich sein Übriges.

Die Laune ließen wir uns davon nicht vermiesen und genossen die Schönheit der tschechischen Hauptstadt. Sehr zu empfehlen ist die lange Treppe in der Kleinstadt, die hinauf zur Prager Burg führt. Das ist gleichzeitig ein kleines Kräftigungstraining für die Oberschenkel (man könnte die Treppe auch hinauflaufen ;-)) Und oben wird man mit einem grandiosen Blick über die ganze Stadt belohnt.

… auf der langen Treppe hinauf zur Prager Burg

Neben den schönen Ausblicken hat Prag kulinarische Köstlichkeiten zu bieten: Essen gibt es an jeder Ecke und es duftet verführerisch in der ganzen Stadt. Vom Baumkuchen mit Eis über Hot Dogs und Palatschinken bis hin zu den berühmten Kartoffelknödeln haben wir uns durchgekostet und waren begeistert. Aber Achtung – die Portionen sind oft so groß, dass man zu zweit genug hat. Vor allem, wenn man eigentlich nur einen „kleinen Snack zwischendurch“ möchte.
In der böhmischen Küche ist scheinbar alles etwas „mehr“ und etwas „gehaltvoller“  – also noch mehr Gründe für einen Lauf am nächsten Morgen… 😉

… sooo viel Baumkuchen 😉

Moldau-Morgen

Wenn in einer Stadt ein Fluss so markant verläuft wie in Prag, fällt für mich die Entscheidung nicht schwer, wo der Morgenlauf hinführen soll. War es in Budapest und in Bratislava die Donau, so zeigte mir diesmal die Moldau meinen morgendlichen Weg.
Wir haben im Deminka Palace Hotel in der Nähe des Bahnhofs gewohnt. Sehr geräumige Zimmer und ein vielfältiges Frühstücksbuffet, das abgesehen von Lachs und Sekt ( 😉 ) alles bereithielt, was mein Herz begehrte – mehr brauchten wir nicht. Außerdem punktet das Hotel wegen seiner Lage. Das National Museum ist zu Fuß in zwei Minuten erreichbar und direkt davor liegt der berühmte Wenzelsplatz.

Von der Moldau waren wir etwa einen Kilometer entfernt. Ich bin Richtung Westen die Straße entlang gelaufen und kam so direkt beim Tanzenden Haus ans Flussufer.

Das „Tanzende Haus“…

Hier hat man die freie Wahl. Ich entschied mich fürs Ufer auf der anderen Seite, also in der Kleinseite, und lief nördlich der Moldau entlang. Dort drüben war es ruhig. Ich hörte schon Vögel zwitschern und im Gegensatz zum Vortag war es windstill, was meine Morgenrunde noch angenehmer machte. Die Sonne kämpfte sich durch die Wolken, sodass für einen kurzen Moment die Prager Burg von den ersten Strahlen des Tages beschienen wurde. Sehr mächtig, wie sie da so über der Stadt liegt. Über einer Stadt, die noch im Dunkeln liegt, weil die dicke Wolkenschicht der Sonne nur ein kleines Schlupfloch bietet.

Moldau und Prager Burg im Sonnenfenster 🙂

Morgenlauf mit Sightseeing-Garantie

Aufgrund der vielen Brücken über die Moldau kann man den Morgenlauf je nach Geschmack ausdehnen. Vom Tanzenden Haus bis zur Karlsbrücke sind es ca. 1,3 km. Weil ich am Vortag schon darüber gegangen bin, entschied ich mich für die nächste. Von dieser hat man außerdem einen schöneren Blick auf die weltberühmte Flussüberquerung.

Blick auf die Karlsbrücke

Retour ging es für mich am Ostufer. Dabei fiel mein Blick immer wieder auf die wunderschönen Gebäude, viele davon im Jugendstil mit Verzierungen und Dekorationen.

Beim vielen Staunen sollte man allerdings nicht vergessen, auf den Weg zu schauen. In Prag sind viele Straßen bzw. Gehsteige aus Kopfsteinpflaster gemacht. Das sieht zwar sehr schön und gepflegt aus, hat aber auch seine Tücken: Vor allem, wenn es ein bisschen nass ist, sind die Steine ziemlich rutschig. Das wäre mir ein paar Mal fast zum Verhängnis geworden.

Ein Tipp für den nächsten Prag-Lauf: Ich würde alle Türme zählen, die ich entlang meiner Strecke finde. Wäre spannend, ob man so weit überhaupt zählen kann… 😉
Vielleicht hat das schon jemand gemacht?

Jedenfalls sollte man unbedingt mit offenen Augen durch die Stadt laufen – es gibt so viel Schönes zu entdecken! Viel Spaß dabei 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert