„Herzlichen Glückwunsch, du hast gewonnen!“ Diese Worte waren der Beginn meines Abenteuers „Drei Zinnen Alpine Run 2018„. Leider waren sie nicht das Ende… 😉
Von Skinfit wurde ein Gratis-Startplatz auf facebook verlost. Da kann man ja mal mitmachen, habe ich gedacht. Auch wenn ich bei solchen Gewinnspielen sowieso nie Glück habe, habe ich gedacht.
Doch dann: Tataaaa. Ich habe tatsächlich gewonnen. Und so wurde der Bewerb, der Gerüchten zufolge einer der schönsten überhaupt sein soll, fix in meinen Kalender eingetragen. Vielen Dank nochmal an Skinfit, dass ich die Möglichkeit erhalten habe, mich 2018 davon selbst zu überzeugen.
Morgenstund hat Gold im Mund… und Kaffee
Wieder einmal war es viel zu früh zum Aufstehen. Der Wecker riss mich um 4 Uhr aus dem Schlaf. Wie ferngesteuert machte ich mich fertig. Rein in die Laufkleidung, die letzten Dinge in den Laufrucksack und dazu noch der Rucksack mit der Wechselkleidung. Diesen hatte ich zum Glück schon am Vorabend gepackt. Man braucht schließlich doch einiges für so einen Tagesausflug nach Südtirol. Ein Kaffee musste sich noch ausgehen, dann war ich auch schon unterwegs. Um 5 Uhr war Abfahrt in Dorfgastein vereinbart und so machte ich mich als „Henne im Korb“ mit vier Männern auf den Weg zu den Drei Zinnen.
Die Fahrt wollte ich eigentlich noch für eine kleine Schlafverlängerung nützen. Aber das gelang mir nicht – dafür war die Stimmung im Auto zu unterhaltsam 😉
Die Zeit verging dadurch wie im Flug. Und die leeren Straßen zu dieser frühen Stunde ermöglichten uns ein Ankommen in Rekordzeit. Die Straße durch Sexten zum Startgelände war mit Fahnen gesäumt. Überall sah man TeilnehmerInnen in bequemer Sportkleidung, vollbepackt mit Rucksäcken und Taschen, die Blicke noch etwas verschlafen. Wir suchten uns einen Parkplatz und holten unsere Startnummern. Außerdem gab’s ein super gefülltes Startersackerl: Südtiroler Bergkäse, Riegel, Joghurt, Äpfel, Iso-Getränk, Knäckebrot – die perfekte Jause also. Als Highlight bekamen wir noch ein Klima T-Shirt von Skinfit.
Nachdem alles eingesammelt war, ging’s für uns in ein Café zum Frühstücken. Typisch italienisch entschied ich mich für ein Baguette mit Tomate und Mozzarella und dazu einen Cappuccino. Nicht mein gewohntes Vor-dem-Wettbewerb-Frühstück. Trotzdem lecker und sättigend.
Den Gedanken, einfach sitzen zu bleiben und den Tag gemütlich im Café zu verbringen, schoben wir schnell wieder weg. Weit weg. Sonst hätte das tatsächlich passieren können 😉
Aber das war nur ein Zeichen dafür, dass wir gut drauf waren und – das gilt zumindest für mich – dem Rennen relativ entspannt entgegenblickten. Ich freute mich einfach auf die vielbesagte Traumkulisse. Die Wolken werden schon noch weggehen, beruhigte ich mich selbst. Zurück im Startgelände liefen wir uns kurz ein (was nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählt, aber mitgehangen mitgefangen).
Vor dem Startbogen baten wir einen Mann, ein Gruppenfoto von uns zu machen. Dieser fragte uns danach, ob wir nicht eine Person übrig hätten. Sie brauchten noch jemanden, um 2 Teams bilden zu können. So war ich kurzerhand Mitglied des Teams „Zu fett fürs Ballett“ – ein genialer Name, wie ich finde. Es war mit eine Ehre 🙂
Und dann ging es auch schon los. Noch 5 Minuten. Noch eine Minute. Um mich herum gespannte Gesichter, freudige Augen, nervöse Blicke, letzte Checks der Uhr, Schuhbänder binden, Rucksack zuschnallen. Die Sonne hatte sich mittlerweile durch die Wolken gekämpft und versprach ein wunderschönes Rennen.
Startschuss zum 21. Mal
„… 3, 2, 1, Go!“ Der Startschuss für den 21. Drei Zinnen Alpine Run fiel und die Menge setzte sich in Bewegung. Zuerst ging es eine Runde durch den Ort und viele begeisterte ZuschauerInnen jubelten uns zu. Die Stimmung war großartig. Mein Puls war auch großartig. Großartig in der Höhe. Ich hatte mich mitreißen lassen und war etwas zu schnell gestartet. Das machte sich bemerkbar. Ich reduzierte das Tempo, wurde von vielen überholt. Das nächste Mal starte ich gleich wieder weiter hinten, sagte ich zu mir selbst. Aber ich versuchte mich zu beruhigen, das Laufen zu genießen.
Bald kamen wir auf eine Forststraße, die ständig leicht bergauf führte. Nicht gerade das, was ich gerne mag. Zu steil um schnell zu laufen, zu flach um zu gehen. So kämpfte ich mich vorwärts bis es nach etwa 8 Kilometern „richtig“ bergauf ging. Endlich. In Serpentinen schlängelte sich der Weg durch die imposante Berglandschaft hinauf. Ein steiniger Weg, lockerer Boden, viele Stufen. Das geht in die Wadln. Aber ich fühlte mich wohl, mein Puls pendelte sich gut ein.
Auf der Strecke von insgesamt 17,5 Kilometern und 1350 Höhenmetern gab es 4 Labestationen. Wir waren also bestens versorgt. Ich hatte aber ohnehin in meinem Rucksack genügend zu trinken mit. Die Schokolade an der Labe konnte ich dennoch nicht hinten lassen, dafür sah sie zu verlockend aus.
Drei Zinnen – Ein Traum
Ich war begeistert von der traumhaften Landschaft, die mich umgab. Strahlender Sonnenschein, tiefblauer Himmel, ein paar schneeweiße Wolken, die die Gipfel der mächtigen Dolomiten umspielten. Steinige Wege, die immer wieder von bunten Blumen verziert wurden. Ein Wunder, dass aus diesem Boden so viele unterschiedliche Pflanzen wachsen können.
Vielleicht war die wunderschöne Kulisse der Grund, dass das Rennen relativ schnell verging. Nachdem ich den höchsten Punkt erreicht hatte, ging es etwa 200 hm bergab. Das war meine Chance, ein paar Plätze gut zu machen 😉
Ich düste hinunter und bald hatte ich die ersten MitstreiterInnen überholt. Es machte richtig Spaß, obwohl es durch die vielen kleinen Steine ziemlich rutschig war. Leider war dieser Teil relativ kurz, bevor es zum Ziel, der Dreizinnenhütte, noch einmal bergauf ging. Die letzten Meter wurden wir von vielen begeisterten ZuschauerInnen angefeuert und bejubelt. Der Sprecher begrüßte Jede/n mit Namen, der/die über die Ziellinie lief.
„Gib Gas Theresa“ hörte ich plötzlich bekannte Stimmen rufen. Da standen die vier, alle schon längst umgezogen und erholt wohlgemerkt 😉
Ich musste schmunzeln. Sie waren eben doch ein kleines bisschen schneller als ich 😉 Aber so hatte ich wenigstens den Vorteil, von Bekannten angefeuert zu werden. Und das war großartig. Beschwingt von diesem Anblick rannte ich über die Ziellinie. Es war geschafft. Umgeben von vielen SportlerInnen und deren Begleitungen, von bester Stimmung, Sonnenschein und den imposanten Bergen war ich glücklich, als mir die Finisher-Medaille umgehängt wurde. Was für ein PULSmoment.
Noch perfekter wurde der Moment, als ich im Zielgelände Tee und Kuchen bekam. Und als ich meine warme, trockene Kleidung anzog. Und als wir dann auf der Terrasse direkt vor den Drei Zinnen ein Weizen tranken.
Herz was willst du mehr 😉
Zu Fuß hinauf, zu Fuß hinunter
Nachdem wir die Sonne und die Stimmung oben genossen hatten, machten wir uns auf den Weg ins Tal. Zu Fuß. Lift gab es keinen. Das war auch der Grund, weshalb unsere Rucksäcke per Hubschrauber auf die Hütte geflogen wurden. Der Rückweg glich beinahe einer Völkerwanderung. Obwohl ich ziemlich müde war, war auch das Hinuntergehen schön. Die Dolomiten faszinierten mich. Und auch wenn ich bergauf nicht in einer Rekordzeit gelaufen war, hatte selbst ich beim Hinuntergehen mehr Zeit, um die Umgebung genauer zu bestaunen.
Froh war ich trotzdem, als wir die Talschlusshütte erreichten und dort eine Ess- und Trinkpause machten. Vom Parkplatz ein kleines Stück weiter talauswärts wurde vom Veranstalter ein Shuttle bereitgestellt, der uns wieder zurück nach Sexten brachte. Dort kamen wir rechtzeitig zur Siegerehrung, die mich wieder einmal nur so staunen ließ darüber, wie unglaublich schnell manche LäuferInnen Rennen wie den Drei Zinnen Alpine Run bewältigen.
Nach der Siegerehrung ließen wir den Abend dort noch gemütlich ausklingen, bevor es für uns wieder zurück in die Heimat ging.
Mein Fazit: Ein großartiger Bewerb in einer kitschig-schönen Kulisse – bestens organisiert und sehr empfehlenswert.
Gratuliere dir ❤lich Theresa…immer wieder beeindruckend deine Läufe👍🏞
Glg.ERiKa
Danke dir, liebe Erika!! 🙂 GLG Theresa